24.09.2020 11:55
von Torsten Vogel

Boreout

Wenn der Arbeitsplatz zum Einschlafplatz wird

Das Phänomen des Boreouts tritt dann auf, wenn ein Mitarbeiter so gelangweilt ist, dass es ihn krank macht. Ausgelöst wird das Boreout im Gegensatz zum Burneout nicht durch Stress und Arbeitsüberlastung, sondern durch Langeweile und Unterforderung. Die Symptome hingegen sind ähnlich. So sind unter anderem Schlafstörung, Depressionen und Antriebslosigkeit Indizien sowohl für ein Burneout als auch ein Boreout. Aber wie kann es überhaupt erst zu einem Boreout kommen und wie kann es vielleicht sogar vermieden werden?

Die Antwort auf die Frage wie es dazu kommen kann, scheint einfach und lautet: Langeweile, Unterforderung und fehlende Anerkennung. So sind Betroffene oftmals überqualifiziert und können ihr Fachwissen nicht einbringen. Des Weiteren stellen die ihnen übertragenen Aufgaben keine Herausforderung für sie dar und erfüllen den Arbeitnehmer nicht. Häufig passiert dies aufgrund unterschiedlicher Erwartungshaltungen von Arbeitnehmern und Arbeitgebern an die Stelle. Auch ein unausgeglichenes Privatleben kann ein Boreout fördern und den Arbeitnehmer außer Gefecht setzen. Langeweile muss jedoch nicht zwangsläufig zu einem Boreout führen, sondern kann auch eine Kündigung seitens des Arbeitnehmers hervorrufen. Manchmal wird diese Methode sogar von einem Arbeitgeber als strategisches Instrument genutzt, um einem Arbeitnehmer nicht selber kündigen zu müssen.

Die Lösung des Problems scheint weitaus angsteinflößender als die Entstehung, denn wer geht gerne zu seinem Chef/ seiner Chefin um ihm/ihr zu sagen, dass einen der Job langweilt? Jedoch scheint genau dieser Schritt notwendig um den Arbeitsalltag effektiv ändern zu können. Essenziell ist es, einen Ausgleich von Aufgaben mit unterschiedlichen Anforderungsniveau zu schaffen - ohne eine Überforderung hervorzurufen, um ein Burnout zu verhindern. Ebenso sollte von Anfang an der Aufgabenbereich der Stelle klar und offen kommuniziert werden. Eine flexiblere Arbeitszeit könnte außerdem dazu beitragen, dass die Motivation des Arbeitnehmers durch die Möglichkeit der selbstständigen Einteilung des Arbeitsalltags gefördert wird.

Grundsätzlich ist es wichtig, dass Mitarbeiter für das Thema Boreout sensibilisiert werden, um vermeintliche Symptome richtig einordnen zu können und somit psychische Langzeitschäden vermeiden.

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