Burnout und Burn-on
Der schmale Grad zwischen Erschöpfung und ungesunder Dauerleistung
Der Begriff Burnout ist inzwischen vielen bekannt. Das Burnout-Syndrom ist jedoch keine eigenständige Krankheit, sondern beschreibt einen Zustand tiefer Erschöpfung, der sowohl psychische als auch körperliche Beschwerden nach sich ziehen kann. Zu den typischen Symptomen zählen neben ständiger Müdigkeit und Erschöpfung auch körperliche Beschwerden, ein Leistungsabfall und sozialer Rückzug.
Die Ursachen für ein Burnout sind vielfältig: Überlastung im Beruf und Privatleben, ständige Erreichbarkeit, Zeitdruck, mehr Verantwortung oder die Angst vor Arbeitsplatzverlust. Auch Nacht- und Schichtarbeit, Mobbing, ein schlechtes Betriebsklima und mangelnde Wertschätzung können die Entwicklung eines Burnouts begünstigen.
Verschwindet das Gefühl des „Ausgebranntseins“ nicht, selbst nach Erholungsphasen und Pausen, sollte ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden. Eine mögliche Behandlung umfasst Entspannungsmethoden und körperliche Aktivitäten, aber auch eine Psychotherapie, die in schweren Fällen stationär erfolgen kann. Zur Vorbeugung von Burnout gibt es viele Möglichkeiten, wie regelmäßiger Sport, ausreichend Erholung und Schlaf, die Pflege sozialer Kontakte und das Erkennen der eigenen Belastungsgrenzen.
Im Gegensatz dazu beschreibt der Begriff Burn-on einen Zustand dauerhafter Anspannung, an den sich Betroffene gewöhnen. Durch diese Gewöhnung bleiben psychische und physische Folgen oft unbemerkt, und eine Behandlung wird zunächst nicht in Betracht gezogen. Die Ursachen können ebenfalls im beruflichen oder privaten Umfeld liegen, wobei der Einfluss des Berufs hier besonders stark ist. In unserer Gesellschaft, die Arbeit stark in den Mittelpunkt stellt, wirkt sich dies oft auf unsere Einstellung zur Arbeit aus. Wenn das Innehalten Unruhe verursacht, Achtsamkeitsübungen nur aus funktionalen Gründen durchgeführt werden und nichts mehr Freude bereitet, kann ein Burn-on vorliegen – eine Art Dauerstress. Jede zusätzliche Alltagsaufgabe wird dabei zur Last.
Um einem Burn-on vorzubeugen, sollten frühzeitige Warnsignale wie der Mangel an Zeit für soziale Kontakte ernst genommen werden. Entspannung muss bewusst geübt werden, Pausen sollten eingehalten und der Konsum von sozialen Medien und Nachrichten eingeschränkt werden. Es ist wichtig, die Unsicherheit auszuhalten, die entsteht, wenn gewohnte Verhaltensmuster durchbrochen werden. Sich Gedanken darüber zu machen, wer man außerhalb der Arbeit ist, kann ebenfalls helfen, ein gesundes Gleichgewicht zu finden.
Quellen:
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird bei Personenbezeichnungen und personenbezogenen Hauptwörtern in diesem Text die männliche Form verwendet. Entsprechende Begriffe gelten im Sinne der Gleichbehandlung grundsätzlich für alle Geschlechter.
https://www.familienservice.de/-/burn-on-ich-funktioniere-nur-noch-
https://www.medisinn.com/de/magazin/arbeiten-im-burn-on