13.12.2022 11:48
von Torsten Vogel

Das Mitarbeitergespräch

Eines der wichtigsten Führungsinstrumente

Mitarbeitergespräche führen ist Führungsaufgabe! Sie können sowohl regelmäßig als auch anlassbezogen stattfinden und sollten vom direkten Vorgesetzten geführt werden. In einigen Fällen begleitet die Personalabteilung das Gespräch. Jedes Gespräch sollten einen bestimmten Sachinhalt und eine Zielsetzung beinhalten. Meisten geht es in solch einem Gespräch um die Leistungsbeurteilung des einzelnen Mitarbeiters. Es kann jedoch auch andere Anlässe geben, wie zum Beispiel Entwicklung und Förderung, Fehlzeiten, Abmahnung oder Kündigung. Ein Mitarbeitergespräch muss nicht immer auf den Arbeitsalltag abzielen. Wichtig ist, dass die Führungskraft ihre Mitarbeitenden auch als Mensch wahrnimmt. Jeder Einzelne kann auch private Probleme haben, die sich evtl. auf die Arbeit auswirken. Sollte dies der Fall sein, kann die Führungskraft ein Unterstützungsgespräch führen.

Wie das Gespräch letztlich verläuft, ist abhängig von der Gesprächsführung der Führungskraft. Zur Einleitung des Gesprächs sollte zunächst der Anlass, die Vorgehensweise und der Zeitrahmen vom Vorgesetzten geschildert werden. Um den Mitarbeitenden nicht zu überrumpeln, sollte der Anlass bereits in der Terminvereinbarung genannt werden. So kann auch dieser sich auf das Gespräch vorbereiten. Bei Feedbackgespräch werden hierfür auch häufig Selbstwahrnehmungsbögen an die Mitarbeitenden verteilt, die vorher ausgefüllt werden sollen und dem Mitarbeiter als Grundlage im Gespräch dienen. Gerade bei etwas unangenehmeren Themen, sollte die Führungskraft zunächst seinen Mitarbeitenden nach seiner Sichtweise fragen, bevor die Meinung der Führungskraft kundgegeben wird. Um die Sichtweise der Führungskraft zu verdeutlichen, sollten die vorher getroffenen Aussagen des Mitarbeitenden bestätigt, korrigiert oder weitergeführt werden. Es folgt eine natürliche Reaktion des Mitarbeitenden – Rechtfertigung und Frustration. Als Führungskraft ist es wichtig, in dieser Situation die Emotionalität des Mitarbeitenden zu akzeptieren und die Äußerungen nicht zu kommentieren. Anschließend sollten die Unterschiede der Sichtweise analysiert und gemeinsam nach Lösungen gesucht werden. Hierbei muss auch manchmal die Führungskraft Flexibilität zeigen, seine Meinung zu ändern und die Sichtweisen des Mitarbeitenden anzunehmen. Abschließend sollten alle wichtigen Punkte zusammengefasst und die Umsetzung der Lösungsansätze besprochen werden. An dieser Stelle sollte auch motivierende Worte an den Mitarbeitenden gerichtet werden.

Nach einem Mitarbeitergespräch sollte die Führungskraft sich selbst und sein Verhalten reflektieren. Das Gespräch darf kein Monolog der Führungskraft sein. Ganz im Gegenteil! Der Mitarbeiter darf ein Gesprächsanteil von ca. 70% haben.

Mitarbeitergespräche oder Leistungsbeurteilungen werden häufig als unangenehm empfunden. Tatsächlich steigern sie aber die Arbeitszufriedenheit und Produktivität der Mitarbeitenden. Im Arbeitsalltag der Führungskräfte geht das Feedback häufig unter, weshalb ein Mitarbeitergespräch genau der richtige Zeitpunkt ist, dies nachzuholen.

Quellen:

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird bei Personenbezeichnungen und personenbezogenen Hauptwörtern in diesem Text die männliche Form verwendet. Entsprechende Begriffe gelten im Sinne der Gleichbehandlung grundsätzlich für alle Geschlechter.

https://www.haufe.de/personal/hr-management/mitarbeitergespraeche-vorbereitung-checklisten-leitfaden/mitarbeitergespraeche-erfolgreich-fuehren_80_387938.html

https://begeisterungsland.de/mitarbeitergespraeche-fuehren/

https://karrierebibel.de/mitarbeitergesprach/

 

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