05.11.2020 10:40
von Torsten Vogel

Dresscode am Arbeitsplatz

Kann mein Arbeitgeber mir sagen, was ich anziehen soll?

Die morgendliche Zeit vor dem Kleiderschrank kann sich in die Länge ziehen. Ein Dresscode am Arbeitsplatz würde diese vermutlich deutlich reduzieren. Inwieweit darf dem Arbeitnehmer jedoch vorgeschrieben werden, was er zu tragen hat, ohne, dass ein Eingriff in die Persönlichkeitsrechte vorliegt?

Der erste Eindruck zählt mehr als gedacht und legt oftmals den Grundstein für eine Unterhaltung oder sogar eine Beziehung. So ist in vielen Branchen der erste Eindruck ausschlaggebend für den Verlauf der Geschäftsbeziehung. Zum ersten Eindruck zählt unter anderem der Kleidungsstil. Jedoch ist die Kleidung von Branche zu Branche unterschiedlich und verschiedene Gerichtsurteile haben in der Vergangenheit über vermeintliche Dresscodes entschieden.

Im Handwerk muss grundsätzlich Schutzkleidung getragen werden. Dies wird vom Arbeitgeber vorgeschrieben und muss zwingend eingehalten werden. Dabei geht es vor allem um die Sicherheit des Arbeitnehmers. Die optische Gestaltung wird von Firmen häufig für Werbezwecke genutzt, weshalb die Arbeitnehmer die Kleidung kostenlos gestellt bekommen.

In traditionelleren Unternehmen und öffentlichen Berufen, die nicht der Uniformpflicht unterliegen, gilt prinzipiell: Weniger ist mehr. So sollten Damen tendenziell weniger Schmuck und niedrigere Absätze tragen, um sich so dem Unternehmensumfeld anzupassen.

Besonders in jüngeren Unternehmen ist jedoch der Trend zu beobachten, dass der Arbeitgeber keinerlei Vorschriften bezüglich der Kleidung seiner Angestellten macht. Vielmehr wird Wert daraufgelegt, dass jedes Individuum sich am Arbeitsplatz wohl fühlt, wofür unter anderem auch die freie Kleidungsauswahl wichtig ist.

Wird eine neue Arbeitsstelle in einem Unternehmen angetreten, kann man sich optimal an dem Kleidungsstil der Kollegen (m/w/d) orientieren.

Die Kleidung am Arbeitsplatz ist also in der Regel abhängig von der Tätigkeit. Oftmals kommt es dabei auf die Branche und die Unternehmensstruktur bzw. das damit verbundene Unternehmensumfeld an. Der Arbeitgeber darf somit erwarten, dass der Arbeitnehmer sich mit seiner Kleidung an das betriebliche Umfeld anpasst.

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