17.03.2022 11:43
von Torsten Vogel

Gender Pay Gap

Mehr Frauen in der IT-Branche

IT-Berufe sind seit der ansteigenden Digitalisierung nicht mehr wegzudenken und haben an Bedeutsamkeit stark zugenommen. Doch schon lange ist die Ungerechtigkeit, besonders bezüglich der Gender Pay Gap in diesem Bereich bekannt und ein umstrittenes Thema der heutigen Gesellschaft. Könnte dieser Anstieg und die damit einhergehenden flexibleren Arbeitszeiten eine positive Wende bedeuten?

Die Datenerhebung von 41 Ländern des Jobportals Honeypot ergab bereits das die Gender Pay Gap in IT-Berufen 6% höher ist. Im Schnitt verdienen Frauen in IT-Berufen ganze 4,2% weniger als ihre männlichen Kollegen.

Warum existiert der Gender Pay Gap überhaupt noch so extrem? Gründe für diesen Gehaltsunterschied sollen u.a. Karrierewechsel oder -sprünge in andere Unternehmensbereiche sein sowie die Theorie der , womit der Einfluss einer Geburt auf das Gehalt der Mutter gemeint ist. Vor allem sind bei vielen Arbeitgebern Vorurteile verankert, dass Männer ein besseres Technikwissen vorweisen als Frauen. Für Frauen wird der Zugang auch durch die männliche Dominanz in solchen Berufen verkompliziert.  Auffallend ist jedoch, dass der Gehaltsunterschied mit zunehmender hoher Position sinkt.

Es wird zwischen unbereinigten und bereinigten Gender Pay Gap unterschieden. Ersteres bedeutet, dass ohne strukturelle Unterschiede absolute Bruttostundenverdienste in Relation gesetzt werden. Zweiteres bezieht sich auf arbeitsmarktrelevante Eigenschaften, worunter die Qualifikation oder das Verdienstniveau zählen und einbezogen werden.

Zwischen 2010 und 2015 haben sich die Unterschiede in der Bezahlung zwar verringert, dennoch gehen andere Länder schneller und besser als Vorbilder voran, wie Portugal und Lettland, wo die Frauen in der IT-Branche fairer bezahlt werden als in anderen Berufszweigen. Der Frauenanteil in Tech-Berufen ist in Bulgarien und Rumänien sogar doppelt so hoch.

Trotzdem sieht die Zukunft nicht rosig aus. Die Gender Pay Gap soll erst in ca. 216 Jahren geschlossen werden behauptet nämlich das World Economic Forum. Mit verschiedenen Maßnahmen wird jedoch schon versucht die Gender Pay Gap zu reduzieren: Individuelle bzw. flexible Arbeitszeiten fördern laut der Hans-Böckler-Stiftung den Wiedereinstieg nach der Geburt um 60%. Das remote Arbeiten bevorzugen 25% aller berufstätigen Eltern, wobei es leider nur 6% ermöglicht wird. Betriebskitas fördern die Vereinbarkeit von Beruf und Familie und verringern so das Gefühl der Ungleichheit.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird das generische Maskulin angewendet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten für alle Geschlechtsformen.

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