13.09.2022 13:11
von Torsten Vogel

Guerilla Recruiting

Kreativ Bewerber anwerben

Der Begriff Guerilla stammt aus dem spanischen und bedeutet auf Deutsch übersetzt „Kleinkrieg“. Die Übermacht des Gegners wird durch gezielte Überraschungsangriffe untergraben. Um an geeignete Fachkräfte aus der IT-Branche zu gelangen, haben Personaler kreative Wege gesucht, wodurch das Guerilla Recruiting entstand.

Beim Guerilla Recruiting möchte das Unternehmen mit ungewöhnlichen Mitteln besonders viel Aufmerksamkeit bei potenziellen Kandidaten erzeugen. Es muss einen unerwarteten Überraschungseffekt geben. Wenn ein Kandidat durch Kreativität und Provokation überrumpelt wird, erreicht die Maßnahme auch weitere potenzielle Talente. Denn sie wird auf Social Media geteilt und geliked und das Unternehmen sticht positiv aus der Masse heraus.

Um die Aufmerksamkeit der Kandidaten zu gewinnen, gibt es verschiedene Varianten und Vorgehensweisen beim Guerilla Recruiting: Beim Trojanischen Recruiting handelt es sich um harmlos getarnte Werbeaktionen, die potenzielle Talente bei der Konkurrenz erreichen sollen. Das Tribal Recruiting hingegen soll gezielt Schlüsselpersonen, wie zum Beispiel Führungskräfte, ansprechen. Diese sollen jedoch nicht alleine den Arbeitgeber wechseln, sondern ihr gesamtes Team mitbringen. Das Viral Recruiting soll eine Werbebotschaft weitläufig verbreiten. Auch dabei wird auf ungewöhnliche und kreative Botschaften gesetzt, damit möglichst viel geteilt und geliked wird. Das Conspiracy Recruiting verfolgt keine Werbemaßnahme. Hier geht es um einen „absichtslosen“ Informationsaustausch zwischen Arbeitgeber und potenziellen Kandidaten. Durch gezielte „Kennlerntreffen“ mit Kandidaten aus Konkurrenzunternehmen können diese letztliche abgeworben werden, ohne dass wirklich aktive und schon gar nicht aggressive Abwerbung stattfindet.

Guerilla Recruiting bietet viele Vorteile. Zum Beispiel werden nicht nur Kandidaten angesprochen, die aktiv auf der Suche sind, sondern auch passiv suchende Kandidaten. Besonders, wenn die Botschaften viral gehen. Guerilla Recruiting ist in der Regel mit einem geringen Budget realisierbar und wirkt sich positiv auf Bekanntheit, Image und Arbeitgebermarke aus. Der einzige Nachteil ist die Sensibilität. Guerilla Recruiting benötigt viel Sensibilität, Fingerspitzengefühl und Umsicht, damit niemand durch provokante Aktionen diskriminiert wird.

Zusammengefasst kann Guerilla Recruiting große Erfolge erzielen. Es muss jedoch einen Überraschungseffekt bei den potenziellen Kandidaten auslösen, damit sie sich angesprochen fühlen. Das A und O der Kampagnen sind also die Gestaltung und Planung.

Quellen:

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird bei Personenbezeichnungen und personenbezogenen Hauptwörtern in diesem Text die männliche Form verwendet. Entsprechende Begriffe gelten im Sinne der Gleichbehandlung grundsätzlich für alle Geschlechter.

https://searchtalent.de/hr-lexikon/guerilla-recruiting-definition/#:~:text=Die%20Guerilla%20Strategie%20im%20Recruiting,an%20potenzielle%20Kandidat%3Ainnen%20heranzutragen.

https://www.hr-rocket.com/guerilla-recruiting/#vorteile-guerilla

https://brandmonks.de/blog/guerilla-recruiting/

 

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