06.09.2022 10:57
von Torsten Vogel

Incentive (Anreizsysteme)

Werden Mitarbeiter so motiviert?

Anreizsysteme werden auch Incentive-Systeme genannt. Diese dienen zur Motivation der Mitarbeitenden, um als Folge höhere Arbeitsleistungen zu erreichen. Viele Unternehmen motivieren ihre Mitarbeiter durch Sonderzahlungen, Boni oder Entwicklungsmöglichkeiten.

Incentives dürfen jedoch nicht mit Benefits verwechselt werden. Mitarbeiter-Benefits bieten die Möglichkeit, Personal an das Unternehmen zu binden. Dies geschieht beispielsweise häufig über eine betriebliche Altersvorsorge, Kinderbetreuungseinrichtungen oder die Möglichkeit im Home Office zu arbeiten. Benefits stehen dem Mitarbeiter jedoch unabhängig von seiner Leistung zur Verfügung. Incentives hingegen sind meist an die individuellen Leistungen der Mitarbeiter gebunden und funktionieren überwiegend wie ein Bonus. Mitarbeiter sollen durch Provisionen, Gewinnbeteiligung oder Aktienoptionen zu einer höheren Leistung motiviert werden.

Es gibt drei verschiedene Anreizsysteme, mit denen Unternehmen verschiedene Ziele verfolgen können. Arbeitgeber können dem Kandidaten Eintrittsanreize bieten, in dem sie beispielsweise Laptop, Smartphone oder Firmenwagen für die privaten Nutzung zur Verfügung stellen. Hiermit locken sie den Kandidaten. Hat der Kandidat zugestimmt und möchte im Unternehmen anfangen, können Leistungsanreize, wie zum Beispiel Verkaufsprovisionen oder Ähnliches, zur Produktivitätssteigerung angeboten werden. Damit der Mitarbeiter möglichst lange im Unternehmen bleibt, kommen Bindungsanreize zum Einsatz. Dabei spricht man von Entwicklungs- und Aufstiegschancen innerhalb des Unternehmens.

Demnach sind Incentives also Leistungsanreize. Durch das Ausschütten von Provisionen oder Gewinnbeteiligungen entsteht bei Mitarbeitenden das Gefühl, dass ihre Arbeit belohnt wird. Sie sind zunächst produktiver und motivierter.

Bonis und Prämien können jedoch auch das Gegenteil erzielen. Lebensstandards wachsen und somit sind einige Mitarbeiter zunehmend auf die Provisionszahlung angewiesen. Sie stehen also bei der Zielerreichung unter Druck. Zudem wirkt Geld als Belohnung zwar kurzfristig gut, langfristig kann es aber nicht motivieren. Die Belohnung von heute wird schon morgen als selbstverständlich gesehen. Mitarbeitende nehmen ihren Bonus häufig als Teil des regulären Gehalts wahr. Erhalten sie dann in einem Jahr etwas weniger ausgezahlt, empfinden sie dies als Strafe und sind enttäuscht oder gar demotiviert. Finanzielle Anreize wirken nur dauerhaft positiv, wenn sie immer wieder erhöht werden.

„Geld allein macht jedoch auch nicht glücklich!“

Um Mitarbeiter langfristig zu motivieren und ihre Leistung zu steigern, reichen monetäre (finanzielle) Anreize nicht aus. Es muss eine Mischung aus monetären und nicht-monetären (immateriellen) Anreizen vorhanden sein. Zu den immateriellen Anreizen zählt beispielsweise das Betriebsklima, die flexiblen Arbeitszeiten, die Möglichkeit im Home-Office zu arbeiten, Teamevents sowie der Führungsstil und die Unternehmenskultur. Ist alles stimmig, sind Mitarbeiter motiviert und verbleiben langfristig im Unternehmen.

Quellen:

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird bei Personenbezeichnungen und personenbezogenen Hauptwörtern in diesem Text die männliche Form verwendet. Entsprechende Begriffe gelten im Sinne der Gleichbehandlung grundsätzlich für alle Geschlechter.

https://www.personio.de/hr-lexikon/anreizsysteme/

https://www.saxoprint.de/blog/anreizsysteme

https://blog.kenjo.io/de/incentives-benefits-mitarbeiter

https://hlmanager.de/anreizsysteme-personalfuehrung/

 

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