10.02.2022 09:47
von Torsten Vogel

Job Crafting

Was ist das genau?

Bei der Arbeit sind wir von externen Faktoren beeinflusst. Durch diese externen Faktoren und den eigenen Ressourcen entsteht Stress. Um dem entgegenzusetzen kann Job Crafting helfen.

Der Begriff Job Crafting stammt aus der Organisations-. Wirtschafts- und Arbeitspsychologie und geht auf die Studie der Wissenschaftlerinnen Amy Wrzesniewski und Jane E. Dutton aus dem Jahr 2001  zurück. Job Crafting meint Veränderungen, mit denen man den eigenen Job nach seinem Verständnis umformt und proaktiv mitgestaltet. Dabei hängt die Veränderung viel von der Persönlichkeitsstruktur, bspw. Neigungen, der Mitarbeitenden ab. Das Ziel des Job Craftings ist die höhere Übereinstimmung der Merkmale zwischen Job und Person.

Task Crafting, Cognitive Crafting, Relational Crafting – das sind die drei verschiedenen Arten von Job Crafting. Bei Task Crafting werden die Art, der Umfang, die Reihenfolge oder die Anzahl der Aufgaben verändert. Bspw. können Mitarbeiter neue Aufgaben in ihr Portfolio integrieren oder aber auch entfernen. Das Relational Crafting verändert die Interaktionen und Beziehungen mit Personen im Arbeitsumfeld. Hier kommt es z.B. darauf an, mit welchen Personen gerne Tätigkeiten ausgeführt werden. Auch kann überlegt werden, wie gut man seine eigenen Kollegen kennt oder wie offen mit neuen Mitarbeitern umgegangen wird. Bei dem Cognitive Crafting wird die Art und Weise den Beruf zu betrachten verändert. Dies bedeutet, wie die Aufgaben wahrgenommen und ausgeführt werden. Wichtig ist bei dieser Methode das Große und Ganze zu sehen, sowie das eigene Mindset.

Doch wie soll der Job-Crafting-Prozess funktionieren? Zunächst sollten die eigenen Arbeitsaufgaben analysiert werden. Welche Aufgaben werden bearbeitet und wie hoch ist der Zeitaufwand? Danach sollte sich auf die eigenen Stärken fokussiert werden. Eine Analyse des Ist-Zustands kann aufzeigen, welche Stärken mit welchen Aufgaben zusammengebracht werden können. Nach dieser Analyse sollte ein Peer-Coaching durchgeführt werden. Hier sollte in der Gruppe über den eigenen Zeitaufwand und Stärken gesprochen werden und wie sich am Ende alle verbessern können.  Zudem können Aufgaben und Rollen nach dem Coaching neu verteilt werden. Nach dieser Vorarbeit sollten die Veränderung, also das Job Crafting, in den Berufsalltag umgesetzt werden. Am Ende wird der Prozess reflektiert und bewertet und die Unternehmenskultur überführt.

Somit wird deutlich, dass Job Crafting ein Prozess ist und keine einmalige Veränderung. Dabei sollte nicht alles sofort umgestaltet werden, sondern schrittweise. Zudem hängt Job Crafting von der Motivation, der individuellen Arbeitsorientierung, sowie der Jobfunktion ab. Letztendlich kann es jedoch ein gutes Mittel zur Stressreduktion bei der Arbeit sein, sodass alle Beteiligten mehr Freude und Sinnhaftigkeit bei der Arbeit haben.

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