16.02.2022 11:49
von Torsten Vogel

Job Hopper

Worum geht es?

Der Berufhüpfer – der aus dem Englischen wörtlich übersetzte Begriff ist eigentlich selbsterklärend. Doch was genau verbirgt sich dahinter und welche Konsequenz hat der Job-Hopper auf dem Arbeitsmarkt?

Laut einer Microsoft-Studie aus dem Jahr 2021 wird jeder vierte Arbeitnehmer im Verlauf seiner Karriere fünf Mal den Beruf wechseln. Heutzutage wechseln die deutschen Arbeitgeber alle vier Jahre den Beruf.

Eine weitere Studie aus 2011 (Deutsche Wirtschaft) stellte ebenfalls fest, dass am ehesten die jüngeren Arbeitnehmer zu einem Jobwechsel neigen. Es handelt sich überwiegend um die Generation Z, welche sich durch ihre Sprunghaftigkeit im Beruf kennzeichnen. Wer dieser Generation Z angehört ist bis heute in der Forschung umstritten. Gemäß der McKinsey-Studie zählen die Jahrgänge 1995 bis 2010 dazu. Als Job-Hopper durchlaufen sie mehrere berufliche Stationen, die von kurzer Dauer sind. Es handelt sich dabei um ein bis zwei Jahre. Grund für diese „Flatterhaftigkeit“ und Illoyalität ist zum Beispiel die Hoffnung auf eine schnellen Karriereanstieg. Diese Hoffnung ist nicht unbegründet, denn eine Umfrage ergab, dass über 50% der Job-Hopper von einem höheren Einkommen von 10-15% profitiert haben.  Weitere Gründe sind auch Stress oder die Unzufriedenheit am Arbeitsplatz durch mangende Wertschätzung und Anerkennung. Genau hier befindet sich der Knackpunkt. Vor allem für Arbeitnehmer der Generation Z steht das eigene Wohlergehen vor dem Gehalt an erster Stelle.

Doch wie können Sie als Arbeitgeber punkten und Mitarbeiter der Generation Z länger binden? Ganz einfach – setzen Sie darauf, dass Mitarbeiter nicht eine von vielen sind. Das bedeutet, dass Anerkennung und Wertschätzung eine große Rolle spielen. Auch Möglichkeiten zum remote Arbeiten, flexible Arbeitszeiten, Weiterentwicklungsmöglichkeiten, Mobilität, Übernahmegarantie sowie eine unbefristete Einstellung sind überzeugend.

Aus Sicht der Arbeitgeber kommt ein Job-Hopper allerdings nicht immer gut an. Schaut sich ein Personaler den Lebenslauf an, kann es durchaus an den wechselhaften Berufen scheitern, denn er befürchtet auch einer von vielen Arbeitgebern in der beruflichen Laufbahn des Bewerbers zu werden. Job-Hopping kann also auch einen negativen Effekt auf die Karriereentwicklung haben. Um diesem entgegenzuwirken, sollten die wechselnden Berufe im Lebenslauf überzeugend und positiv verpackt werden. Möglichkeiten wären dabei das Erlangen wichtiger Skills hervorzuheben sowie das Vorweisen sehr guter Arbeitszeugnisse.   

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird das generische Maskulin angewendet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten für alle Geschlechtsformen.

 

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