03.11.2021 14:49
von Torsten Vogel

Kündigung durch unfähige Führungskräfte

Warum schlechte Führungskräfte einem Unternehmen schaden

Ein Mitarbeiter, welcher auf seinem Gebiet über eine hohe Expertise verfügt, ist nicht zwangsläufig eine qualifizierte Führungskraft. Doch was macht eine gute Führungskraft aus und warum sind qualifizierte Führungskräfte im Hinblick auf die Vermeidung von Kündigungen so wichtig für Unternehmen?

Aus mehreren Befragungen geht hervor, dass viele Arbeitnehmer aktuell mit ihrem Arbeitsplatz unzufrieden sind. Aufgrund der Pandemie bedingten Unsicherheit sehen sie allerdings derzeit von einer Kündigung ab. Nach Ende der Pandemie könnte es daher zu einer regelrechten Kündigungswelle kommen. Generell können bei einer Kündigung finanzielle Aufwendungen von bis zu 150 Prozent des Jahresgehalts entstehen. Um eine Stelle neu zu besetzen, müssen Aufwendungen für die Erstellung von Stellenausschreibungen, dem Führen von Bewerbungsgesprächen und der Einarbeitung neuer Mitarbeiter getätigt werden.

Einer der häufigsten Beweggründe für einen Arbeitgeberwechsel ist die Unzufriedenheit mit Führungskräften. Schlechte Führungskräfte können also einen hohen finanziellen Schaden verursachen. Daher braucht es gute Führungskräfte, die Mitarbeiter emotional an das Unternehmen binden und die Wechselbereitschaft senken, anstatt diese zu fördern.

Doch wie kann eine Führungskraft dazu beitragen einen Mitarbeiter zu binden und somit eine Kündigung verhindern? Die Antwort auf diese Fragen ist nicht eindeutig, weil natürlich jeder Arbeitnehmer eine andere Erwartungshaltung an seine Vorgesetzten hat. Dennoch lässt sich grundsätzlich sagen, dass Mitarbeiter, die sich wertgeschätzt fühlen, einem Unternehmen eher treu bleiben. Deshalb sollten Führungskräfte Interesse an ihren Mitarbeitern zeigen und auf die individuellen Bedürfnisse der einzelnen eingehen. Führungskräfte müssen die emotionalen Bedürfnisse der Mitarbeiter erkennen und erfüllen. Natürlich kann eine Führungskraft, gerade in einem größeren Unternehmen, nicht regelmäßig mit allen Mitarbeitern kommunizieren. Wichtig ist daher, dass Mitarbeiter in Personalgesprächen durchgehend die Chance haben über ihre Sorgen zu sprechen. Oftmals sind Führungskräfte vor allem daran interessiert, ihre Machtposition zu festigen. Das ist aber genau der falsche Ansatz. Eine Führungskraft sollte nicht auf Grundlage seiner hierarchischen Überlegenheit leiten. Vielmehr sollte er durch einen ständigen Informationsaustausch mit Argumenten überzeugen. Ein kooperativer und teamorientierter Führungsstil auf Augenhöhe ist dabei der Schlüssel zum Erfolg.

Leider wird der Thematik „Führung von Mitarbeitern“ in vielen Unternehmen keine allzu hohe Beachtung geschenkt. Dies hat vermeidbare Aufwendungen und frustrierte Mitarbeiter zur Folge. Es bleibt nur zu hoffen, dass sich immer mehr Unternehmen mit ihrem Führungsstil auseinandersetzen. Immerhin profitiert nicht nur der Arbeitnehmer von einer guten Führung. Auch das Unternehmen hat mit steigender Zufriedenheit einen wirtschaftlichen Mehrwert.

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