22.07.2021 13:02
von Torsten Vogel

Megatrend Digitalisierung

Chancen nutzen im digitalen Zeitalter und „Arbeit 4.0“

„Arbeit 4.0“ – unter dieser Überschrift könnte man derzeitige Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt zusammenfassen. Angelehnt an den Begriff „Industrie 4.0“ ist damit eine Arbeitswelt gemeint, die maßgeblich durch neue Stoßrichtungen der Digitalisierung gekennzeichnet ist. Dabei kann unter Digitalisierung die „digitale Durchführung von Information und Kommunikation oder die digitale Modifikation von Instrumenten, Geräten und Fahrzeugen“ verstanden werden. In Zeiten der Corona-Pandemie sind insbesondere die Vorzüge einer digitalisierten Arbeitswelt zum Tragen gekommen. Unter anderem ermöglicht sie eine Flexibilisierung des Arbeitsortes. Dadurch konnten viele Arbeitnehmer aus dem Home-Office arbeiten. Flexible Arbeitszeiten können zudem die Vereinbarkeit von Beruf und Familie fördern bzw. die Work-Life-Balance insgesamt positiv beeinflussen.

Teils ist die Diskussion um die Digitalisierung auch von Ängsten gekennzeichnet. Arbeitnehmer fürchten um Ihre Jobs. – Zurecht? Einige Studien scheinen dies nahe zu legen. Besondere Aufmerksamkeit erlangte eine Studie der University of Oxford aus dem Jahr 2013, nach der rund die Hälfte aller Jobs in den USA gefährdet seien. Neben der Anzahl der gefährdeten Jobs ist allerdings auch die qualitative Entwicklung des Arbeitsmarktes zu betrachten. Denn durch die Digitalisierung gehen nicht nur Jobs verloren, es werden auch neue geschaffen. Unterm Strich erwartet das ifo Institut keine allzu starken Änderungen der Gesamtbeschäftigung in Deutschland bis zum Jahr 2030. Dennoch sind Verschiebungen zwischen den Berufsgruppen zu erwarten. Im Vergleich zu Berufsgruppen mit einem höheren Qualifikationsniveau ist das Beschäftigungswachstum bei Berufsgruppen mit mittlerem Qualifikationsniveau geringer. Letztere zeichnen sich durch ein höheres Substituierbarkeitspotenzial aus.

Welche Implikationen haben diese Beobachtungen für Arbeitnehmer und Unternehmen? Insbesondere gilt es, sich an den Strukturwandel des Arbeitsmarktes anzupassen. Damit können jetzt die Voraussetzungen geschaffen werden, um Chancen nutzen und Risiken minimieren zu können. Unternehmen können so ihre Wettbewerbsfähigkeit erhalten oder ausbauen. Arbeitnehmer können die Digitalisierung und Technologisierung ihrer Arbeit als Chance für ihre persönlichen Weiterentwicklung und nicht zuletzt als Sicherung ihres Beschäftigungsverhältnisses begreifen. Ziel sollte daher die Entwicklung neuer Kompetenzen und Fähigkeiten für die zukünftig stärker benötigten Bereiche sein.

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