Recruiting
Wie schreibt man eine gute Stellenausschreibung?
Stellenausschreibungen stellen die primären Instrumente im Bereich des Personalwesens dar. Um die passenden Kandidaten anzusprechen und zur Bewerbung zu ermutigen, bedarf es einer präzisen Formulierung der Stellenausschreibungen. Innerhalb von lediglich 30 Sekunden entscheiden potenzielle Bewerber, ob sie sich für eine Position interessieren oder nicht. Die entscheidenden Faktoren hierbei sind üblicherweise der Arbeitsort, das Gehalt und die Arbeitszeiten.
Trotz der zunehmenden Unterstützung durch Chat GPT und andere generative KI-Systeme bleibt festzustellen, dass viele Stellenausschreibungen handwerklich mangelhaft sind. Sie neigen dazu, austauschbar zu sein und sind oft mit unnötigen Füllwörtern und Substantivierungen versehen. Anstatt konkret die Position und die dazugehörigen Aufgaben zu beschreiben, werden sie oft mit allgemeinen Phrasen gefüllt. Dies hat negative Auswirkungen auf die Kandidatenerfahrung: Potenzielle Bewerber lesen oft nicht weiter, wenn die Stellenausschreibung nicht die gewünschten Informationen liefert, was zu einem ausbleibenden Klick auf den "Bewerben"-Button führt. Darüber hinaus können schlecht formulierte Stellenausschreibungen auch ungeeignete Kandidaten anziehen, da die Anforderungen an die neue Stelle nicht klar kommuniziert werden. Zudem können eigenartige Jobtitel wie "Pixel Guru" oder "Digital Wizard" dazu führen, dass die Stellenausschreibung von potenziellen Bewerbern oft übersehen wird.

Eine erfolgreiche Stellenausschreibung muss sowohl inhaltlich (beinhaltet sie alle relevanten Informationen?) als auch sprachlich (ist der Text verständlich?) überzeugen. Sie sollte deutlich machen, an welche Zielgruppe sie sich richtet, die Vorzüge des Unternehmens als Arbeitgeber hervorheben und die Benefits für die Mitarbeiter darlegen. Darüber hinaus sollte der Text der Stellenausschreibung die Aufgaben und Anforderungen an den neuen Mitarbeiter klar und praxisnah beschreiben. Arbeitgeber sollten sich dabei auf das Wesentliche beschränken, indem sie maximal fünf zentrale Aufgaben und die erforderlichen Fähigkeiten für die Stelle auflisten. Wenn die Position auch unangenehme Aspekte hat, sollten diese ebenfalls offen kommuniziert werden, um eine Bewerbung von ungeeigneten Kandidaten zu vermeiden.
Eine gute Stellenausschreibung sollte den Bewerbern auch vermitteln, warum sie sich ausgerechnet bei diesem Unternehmen bewerben sollten. Sie sollte einen freundlichen Ton verwenden und einen direkten Kontakt zu den verantwortlichen Personen im Unternehmen herstellen.
Die Platzierung der Stellenausschreibung ist entscheidend, um die gewünschte Zielgruppe zu erreichen. Daher ist es wichtig, zu analysieren, auf welchen Jobportalen oder in welchen Social-Media-Kanälen sich die Zielgruppe aufhält. Nicht nur der Verbreitungskanal muss angepasst sein, sondern auch der Text der Stellenausschreibung selbst. Dies beginnt bereits bei der Anrede: Soll "Du" oder "Sie" verwendet werden? Das "Du" signalisiert Vertrautheit und Gleichstellung, während das "Sie" Seriosität und Höflichkeit betont. Es ist wichtig, dass das Unternehmen festlegt, welche Anrede es für seine jeweilige Zielgruppe verwendet und diese konsequent anwendet. Um die richtige Ansprache der Zielgruppen zu gewährleisten, ist es empfehlenswert, eine klare und verständliche Sprache zu verwenden und auf firmeninterne Begriffe zu verzichten. Bei spezialisierten Positionen kann eine fachspezifische Sprache verwendet werden. Idealerweise sollten die Texte von Stellenausschreibungen auch von Personen geprüft werden, die in der ausgeschriebenen Position tätig sind, um sicherzustellen, dass sie den Kern der Sache treffen und verständlich sind.
Quellen:
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird bei Personenbezeichnungen und personenbezogenen Hauptwörtern in diesem Text die männliche Form verwendet. Entsprechende Begriffe gelten im Sinne der Gleichbehandlung grundsätzlich für alle Geschlechter.