28.09.2022 08:00
von Torsten Vogel

Reverse Recruiting

Arbeitgeber als Bewerber

Reverse Recruiting bedeutet, dass sich das Unternehmen bei potenziellen Mitarbeitern aktiv bewirbt. Das Bewerbungsverfahren verläuft dementsprechend umgekehrt. Die Kandidaten treffen somit eine Auswahl an Unternehmen und nicht die Unternehmen eine Auswahl an Kandidaten.

Tatsächlich ähnelt diese Methode dem Active Sourcing. Unterschiede gibt es aber dennoch. Der Kontakt wird zwar in beiden Fällen vom Arbeitgeber aufgebaut, im Active Sourcing folgt dann aber ein klassisches Bewerbungsverfahren, in dem der Kandidat seine Bewerbungsunterlagen an das Unternehmen übersendet. Zudem entscheidet am Ende der Arbeitgeber bzw. das Unternehmen, ob und welcher Bewerber eingestellt wird.

Beim Reverse Recruiting stellt sich der Arbeitgeber dem Kandidaten vor, den er als qualifiziert empfindet. Das heißt, das Unternehmen reicht seine Bewerbungsunterlagen sozusagen beim Kandidaten ein. Dieser entscheidet dann, ob die Stelle für ihn interessant ist oder nicht.  

Mittlerweile gibt es spezielle Plattformen auf den man sein Profil mit allen Qualifikationen, Erfahrungen, Wünschen etc. anlegen kann. Diese heißen z.B. Instaffo, 4scotty oder Honeypot. Dort bekommen die potenziellen Kandidaten Bewerbungen vom Unternehmen.

Um die Kandidaten zu erreichen, sollte der Arbeitgeber keine Standard-Mails verschicken, sondern diese individuell und persönlich formulieren. Zudem muss auf Rechtschreibfehler und Grammatik geachtet werden. Gedanken um die Punkte flexible Arbeitszeiten, Homeoffice, sowie Weiterbildungsmöglichkeiten und Zuschüsse sollte der Arbeitgeber sich ebenfalls im Vorfeld machen, um die Stelle so attraktiv wie möglich verkaufen zu können. Bevor Bewerbungen an Kandidaten geschickt werden, sollten vorher Kenntnisse über die Personen gesammelt werden. Sprich, anhand der Bewerberangaben auf den Plattformen, sollte geschaut werden, ob diese überhaupt zum Unternehmen passen.

Mit Reverse Recruiting besteht für Arbeitgeber die Chance, die passenden Kandidaten zu finden und diese zielgerecht anzusprechen. Häufig werden hierdurch potenzielle Kandidaten auf das Unternehmen oder eine Stelle aufmerksam gemacht, die gar nicht aktiv auf der Suche sind.

 

Quellen:

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird bei Personenbezeichnungen und personenbezogenen Hauptwörtern in diesem Text die männliche Form verwendet. Entsprechende Begriffe gelten im Sinne der Gleichbehandlung grundsätzlich für alle Geschlechter.

https://searchtalent.de/hr-lexikon/reverse-recruiting-definition/

https://stellenpakete.de/blogartikel/reverse-recruiting-das-ist-der-neue-recruiting-trend/

https://machen.fm/recruiting/3592/reverse-recruiting/

https://www.stellenanzeigen.de/arbeitgeber/wecruit/reverse-recruiting/

 

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