22.09.2021 13:00
von Torsten Vogel

Sabbatical

Auszeit vom Job

Ein Sabbatical, auch Sabbatjahr genannt, ist ein „unbezahlter“ Sonderurlaub. Dieser Sonderurlaub dauert meistens zwischen 1 und 12 Monate. Die Konditionen, wie Länge und Art des Sabbaticals, werden dabei individuell zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber vereinbart.

Bei einem Sabbatical kann man zwischen mehreren Modellen unterscheiden. Zum einen gibt es das Sabbatical per Lohnverzicht. Bei diesem Modell verzichtet der Arbeitnehmer für einen bestimmten Zeitraum auf Teile seines Gehaltes und spart diese somit an. Das angesparte Gehalt bekommt der Arbeitnehmer zum Zeitpunkt seines Sabbaticals ausgezahlt, somit bleibt das Arbeitsverhältnis bestehen und der Arbeitnehmer ist weiterhin versichert. Ein weiteres Modell ist das Sabbatical durch Arbeitszeitguthaben. Hier kann der Arbeitnehmer über einen längeren Zeitraum Überstunden auf einem Arbeitszeitkonto sammeln und diese dann auf einen Schlag abfeiern. Der Vorteil hierbei ist, dass der Arbeitnehmer in seiner Auszeit sein volles Gehalt erhält und weiterhin sozialversichert ist. Auch durch unbezahlten Sonderurlaub kann sich der Arbeitnehmer eine Auszeit nehmen. Der Nachteil bei dieser Variante ist jedoch, dass der Arbeitnehmer auf sein komplettes Gehalt verzichtet und wenn die Auszeit länger als vier Wochen andauert, gilt das Arbeitsverhältnis als unterbrochen und der Arbeitnehmer muss seine Sozialversicherungsbeiträge selbst zahlen.

Die Gründe für ein Sabbatical sind oft verschieden. Sabbaticals werden häufig genutzt, um die Energiereserven wieder aufzutanken und somit Überarbeitung und Burnouts vorzubeugen. Außerdem kann die Balance zwischen Arbeit und Freizeit verbessert werden und die Zeit könnte genutzt werden, um sich persönliche Wünsche zu erfüllen wie z.B. ein Haus zu bauen, zu reisen oder einfach mehr Zeit mit der Familie zu verbringen.

Allerdings kann ein Sabbatical auch Nachteile mit sich bringen. Die Rückkehr in das Unternehmen könnte ein Problem werden, da der Mitarbeiter im aktuellen Tagesgeschäft nicht mehr auf dem Laufenden ist. Des Weiteren kann es in der Zeit des Sabbaticals zu strukturellen Veränderungen im Unternehmen gekommen sein, die der Mitarbeiter verpasst hat. Auch mit den finanziellen Einbußen vor bzw. während der Auszeit muss der Arbeitnehmer zurechtkommen.

Arbeitgeber können ebenfalls von einem Sabbatical profitieren. Bei einigen Modellen des Sabbaticals werden Gehaltskosten eingespart, die für andere Dinge verwendet werden können. Des Weiteren kann der Arbeitnehmer während seines Sabbaticals Weiterbildungsmaßnahmen absolvieren und zum Beispiel eine neue Sprache erlernen oder Qualifikationen ausbauen, welche dem Unternehmen zukünftig zugutekommt. Im besten Fall bekommt der Arbeitgeber nach dem Sabbatical einen ausgeruhten, weitergebildeten und frisch motivierten Mitarbeiter zurück.

 

Weitere Informationen zum Thema Sabbatical finden Sie unter 

https://www.fachanwalt.de/magazin/arbeitsrecht/sabbatical

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