04.05.2022 12:46
von Torsten Vogel

The Great Resignation

Was können Unternehmen tun?

Im Jahr 2021 kam es besonders auf dem US-amerikanischen und deutschen Markt zu immer mehr Kündigungen – die Rede ist von der Great Resignation, also der großen Kündigungswelle. Der Begriff Great Resignation bezeichnet die große Unzufriedenheit der Menschen mit ihren Jobs. Sie denken darüber nach welchem Stellenwert der Beruf haben sollte, ob man nicht lieber kündigen sollte und eine andere Arbeit sinnvoller wäre. Doch was sind die Gründe für die Unzufriedenheit und was können Unternehmen tun, um ihre Mitarbeiter langfristig an sie zu binden?

Besonders psychologische Faktoren spielen bei dem Wunsch nach einen Jobwechsel eine große Rolle, wie z.B. soziale Eingebundenheit, Kompetenz und Autonomie. Mit dem Beginn der Corona-Pandemie und den darauffolgenden Lockdowns wurde zwar die Gesundheit so weit wie möglich geschützt, jedoch kam es zu einer starken Einschränkung der Autonomie. Vielen Mitarbeitenden fehlt zwar das persönliche Zusammentreffen mit ihrem Team, sie wollen jedoch nicht komplett auf das flexible Arbeiten verzichten müssen.

Wenn Unternehmen das Arbeiten aus dem Homeoffice nun verwehren, kommt es zu einem erneuten Verlust der Autonomie und somit auch zu einer beruflichen Umorientierung. Um die Autonomie zurückzugewinnen begeben sich viele Menschen auf Jobsuche.

Die höchsten Kündigungsraten können bei Beschäftigten in der Mitte ihrer Karriere festgestellt werden. Dies ist sehr überraschend, da üblicherweise eher junge Arbeitnehmer häufig ihren Job wechseln. Es lässt sich damit erklären, dass Unternehmen in Zeiten von Homeoffice eher auf erfahrene Mitarbeiter setzen als auf Jobanfänger. Eine hohe Arbeitsbelastung, Leistungsdruck und eine allgemeine Unsicherheit könnten Mitarbeiter dazu veranlassen ihre Arbeits- und Lebensziele zu überdenken.

Was können Unternehmen tun?

Besonders wichtig erscheint eine offene Kommunikation mit den Mitarbeitenden und die Anerkennung von Leistungen. 93 Prozent der Befragten geben an, dass sie ihren Job eher nicht kündigen würden, wenn die Vorgesetzten einfühlsamer wären. Hier kann positives Management angewendet werden. Damit Führungskräfte den richtigen Umgang mit Mitarbeitenden lernen, kann Leadership Coaching die Lösung sein. Dies ist ein Coaching für Führungskräfte, indem sie lernen ihre eigenen Kompetenzen wahrzunehmen und ihre Fähigkeiten weiterzuentwickeln. Hierbei soll ein zielführendes Handeln in bestimmten Situationen erlernt werden. Zudem ist es wichtig den Mitarbeitenden die flexiblen Arbeitsbedingungen weiterhin einzugestehen und somit eine bessere Work-Life-Balance zu bieten. Außerdem sollten den Mitarbeitenden Weiterbildungsmöglichkeiten geboten werden, um somit die berufliche Weiterentwicklung der Mitarbeiter zu unterstützen. Wenn diese Tipps beachtet werden, kann die Great Resignation in Deutschland vielleicht zu einer regulären Fluktuationswelle abgewandelt werden.

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