10.03.2022 13:09
von Torsten Vogel

Toxisches Arbeitsumfeld

Wichtige Anzeichen, die frühzeitig erkannt werden müssen.

Von toxischen Partnerschaften oder Freundschaften hat bestimmt jeder schon einmal gehört. Doch nicht nur im Privatleben droht einem diese zusätzliche psychische Belastung. Auch im Arbeitsleben wimmelt es vor lauter Anzeichen, die man leicht übersieht. Bei genauer Beobachtung lassen sich die ersten Anzeichen jedoch schnell erkennen. Laut einer Studie weisen die Betroffenen etliche Verhaltensmuster in Form von psychischem und physischem Stress auf, wie z.B. ein Anstieg des mangelnden Selbstwertgefühls oder Depressionen sowie Burn-out.

Ein toxisches Arbeitsumfeld ist nicht direkt von 0 auf 100 da, es bahnt sich langsam und unauffällig an. Bemerkbar macht sich das unter anderem durch schreiende Vorgesetzten, Kollegen die hinter dem Rücken über einen reden oder die immer häufig werdenden Überstunden. Weitere Merkmale können auch schnelle Bestrafungen bei Fehlern sein oder die Angst dem Chef zu widersprechen. Häufig werden in einem toxischen Arbeitsumfeld die Probleme nicht direkt angesprochen und geklärt, stattdessen wird durch passiv aggressives Verhalten die Unstimmigkeit bemerkbar gemacht, welches die Situation nur noch verschlimmert. Problem dabei ist, dass sogar Unternehmen, die mit flachen Hierarchien preisen, anfälliger für ein schlechtes Arbeitsklima sind. Die Trennung von Arbeit und Privatleben gerät immer mehr in den Hintergrund, weshalb schnell eine emotionale Bindung aufgebaut wird. Es fällt dem Arbeitnehmer somit schwerer dem Chef Wünsche abzuschlagen oder nein zu Überstunden zu sagen, was durch die emotionale Erpressung verursacht wird. Besonders Berufseinsteiger oder junge Arbeitnehmer müssen einiges beachten. Sie leben häufig mit dem Gedanken, nur durch mehr Arbeit sich hocharbeiten zu können. Der Film „der Teufel trägt Prada“ ist ein gutes Beispiel. Dort wird der toxische Umgang sogar harmonisiert, dennoch kann man diesen Film als Lehre betrachten und damit aufzeigen, wie man eben nicht mit seinen Kollegen umgehen sollte. Deshalb ist es wichtig für sich selbst klare Grenzen zu setzen, um die Gefahr in diesen Teufelskreis zu landen gering zu halten.

Ist man allerdings schon drin gefangen und die ganzen Anzeichen bewahrheiten sich, dann sollte man schnell handeln. Man sollte sich im Klaren sein, ob man zu einer Lösung beitragen kann, ansonsten wäre es von Vorteil zu kündigen, um aus dem Kreislauf rauszukommen. Mögliche Anlaufstellen sind, wenn vorhanden, in jedem Fall der Betriebsrat oder die Personalabteilung, welche als neutrale Mitte agieren können. Die Möglichkeit sich in eine andere Abteilung versetzen zu lassen oder ein neues Büro zu bekommen, besteht ebenfalls.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird das generische Maskulin angewendet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten für alle Geschlechtsformen.

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