21.01.2022 10:37
von Torsten Vogel

Trendbewegung Slow Work

Weniger Tempo im Arbeitsalltag

Steigende Komplexität in der Arbeitswelt durch Digitalisierung, Hektik, Stress, übermäßige Belastung und Termindruck – dies ist die Realität in einigen Berufen und Branchen. Daraus resultiert, dass immer mehr Menschen an psychischen und physischen Krankheiten leiden.

Slow Work kann entgegenwirken und meint die Entschleunigung am Arbeitsplatz. Wörtlich übersetzt heißt es nichts anderes als „langsame Arbeit“. Sicherlich wird Slow Work mit weniger Leistung, schlechteren Ergebnisse, Faullenzen und einer schlechten Arbeitsmoral verbunden. Jedoch hat es mit diesen genannten Aspekten nichts zu tun. Bei Slow Work geht es darum bewusster durch das Leben zu gehen, sich über kleine Dinge im Alltag zu freuen und auf seinen Körper und Geist achtzugeben. Vor allem stehen die Gesundheit und das Glück im Vordergrund. Zudem ist Slow Work mit der Work-Life-Balance und der Lebensqualität eng verbunden. Auch sollen die eigenen Kraft- und Energieressourcen in der Arbeit gespart werden. Doch macht das Sinn und kann funktionieren?

Die Antwort lautet ja. Auf lange Sicht verbessert Slow Work die Leistung, denn durch das langsame Arbeiten bekommt der Körper die Möglichkeit zur Regeneration und das Stresslevel sinkt. Daraus resultieren einige Vorteile, wie bspw. die Steigerung der Kreativität und Produktivität oder die Förderung der geistigen und körperlichen Gesundheit. Auch wird die Konzentration verbessert. Durch langsameres Arbeiten kann sich ganz gezielt auf eine Aufgabe fokussiert werden, was zur Verringerung der Fehlerhäufigkeit führt.

Aber wie genau funktioniert nun Slow Work? Es ist sinnvoll To-do-Listen zu führen. So wird sich ein Überblick über die anstehenden Aufgaben verschafft und hilft, strukturierter zu arbeiten. Dabei sollte für jeden Punkt auf dieser Liste die doppelte Zeit eingerechnet werden. Außerdem sollten die einzelnen Punkte priorisiert und genau in der Reihenfolge bearbeitet werden. So wird der Stress reduziert und die Fehlerquote gesenkt. Wichtig sind auch regelmäßige Pausen, z.B. einen Spaziergang in der Mittagspause - denn dadurch wird die Leistungsfähigkeit aufrecht gehalten. Auch sollte ein mentaler Ausgleich geschaffen werden, um zur Ruhe zu kommen. Dies kann individuell gestaltet werden. Abschließend sollte jeder Geduld aufbringen, denn Slow Work ist ein langfristiges Konzept und Veränderungen kommen nicht von heute auf morgen.

Zurzeit ist dieser Trend in den USA verbreitet und kommt langsam nach Deutschland. Die Slow Work Bewegung kann als ein realistisches Modell angesehen werden, denn je mehr wir Entschleunigen, umso gesünder und leistungsfähiger kann die Gesellschaft werden.

Zurück

Copyright © strategie:p