02.06.2022 09:59
von Melanie Weigert

Verdeckte Kandidatenermittlung

Wie erreichen Personalvermittler passive Kandidaten?

In der heutigen Zeit ist der Fachkräftemangel nicht mehr wegzudenken. Erfahrungsgemäß finden Unternehmen schwerer Mitarbeiter, die dann auch die passenden Kompetenzen für die offenen Stellen mitbringen. Die Mehrheit der potenziellen Kandidaten steht oft schon unter Vertrag. Diese werden als passive Kandidaten bezeichnet. Sie sind i.d.R. nicht aktiv auf der Suche nach einer neuen Herausforderung, generell aber nicht abgeneigt von Angeboten. Die Recruiting-Methode, die diese Mitarbeiter anspricht, nennt sich verdeckte Kandidatenermittlung.

Bei der verdeckten Kandidatenermittlung besuchen Personalvermittler häufig Orte, an denen infrage kommende Personen live bei der Arbeit, auf Messen oder Konferenzen sind. Durch das persönliche Aufeinandertreffen von Recruiter und Kandidat, bekommen die Recruiter einen realistischen und authentischen Eindruck vom potenziellen Bewerber. Es kann festgestellt werden, wie der Kandidat sich ausdrückt, wie er auftritt und manchmal sogar wie er arbeitet. Für den Recruiter ist somit leichter zu prüfen, welche Fähigkeiten die einzelnen Personen mitbringen und ob die Anforderungen, der in Frage kommenden Stelle, erfüllt werden.

Um passive Kandidaten für sich gewinnen zu können, sollten ihre Bedürfnisse im Blick behalten werden. Warum sollte ein Kandidat sonst seinen Arbeitgeber wechseln? Dem Kandidaten muss ein guter Mehrwert geboten werden. Dies geschieht häufig durch eine höhere Vergütung, einer verbesserten Work-Life-Balance, einen hochklassigen Firmenwagen oder durch mehr Verantwortung im Job. Auch das Image des Unternehmens ist dabei nicht unwichtig. Gute Bewerber informieren sich zuerst online über den zukünftigen Arbeitgeber. So sollte also der Online-Auftritt einen guten ersten Eindruck beim Kandidaten hinterlassen.

Passive Kandidaten zu gewinnen, ist nicht immer leicht. Mit den oben genannten Kriterien ist es jedoch möglich, einige der Personen zu erreichen. Logisch ist, dass passive Kandidaten umfängliche Kompetenzen und häufig auch eine Menge Berufserfahrung mitbringen. So sind auch sie i.d.R für das Unternehmen gewinnbringend und ein Mehrwert. Hierfür müssen Unternehmen allerdings oftmals „Opfer“ bringen. Der Knackpunkt für einen Jobwechsel sind meistens die Arbeits- und Vertragsbedingungen sowie die gebotenen Benefits. Daher lieber auf die Bedürfnisse eines sehr guten Kandidaten eingehen und zukünftig gewinnbringender arbeiten, als eine oder gar mehrere Fehleinstellungen zu begehen.

Quellen:

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird bei Personenbezeichnungen und personenbezogenen Hauptwörtern in diesem Text die männliche Form verwendet. Entsprechende Begriffe gelten im Sinne der Gleichbehandlung grundsätzlich für alle Geschlechter. 

https://www.hrmbooks.ch/40-recruiting-instrumente-auf-einen-blick

https://www.personalturm.de/blog/2020/10/recruiting-kanaele-aktive-passive-kandidaten-erreichen.php

https://sechsfuenftel.de/2021/03/02/passive-kandidaten

https://www.personalwirtschaft.de/news/sponsored/koenigsteiner-recruiting-lab-passive-bewerber-motivieren-102935/

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